Business Building für mehr Nachhaltigkeit im Alltag
Die Nachhaltigkeitsapp ist ein Beispiel dafür, wie wir als TruVenturo unsere Kund:innen von der Ideenfindung über die Ausgestaltung und Vertestung der Prototypen bis zur gemeinsamen Ausgründung und Skalierung begleiten. Es ist auch ein Präzedenzfall dafür, wie wir über gemeinsames Business Building denken und mit fortschrittlichen Produkten die großen Themen unserer Zeit angehen möchten.
Vor einem guten Jahr – als der Großteil der medialen Aufmerksamkeit noch Greta Thunberg und nicht Kanzlerkandidat:innen oder dem RKI galt – wurden wir von einem unserer Kunden mit der Aufgabe betraut, eine digitale Lösung für junge Zielkund:innen für eines der wichtigsten Themen unserer Zeit zu finden, den Klimawandel.
Gemeinsam starteten wir mit der Vision einer Nachhaltigkeitslösung für den Alltag in die drei Phasen unseres Business Building Prozesses: Ideenfindung in der Discovery-Phase, Vertestung der Prototypen und Gründung eines gemeinsamen Unternehmens / Plattformaufbau.
Häufig unterschätzt, meist essentiell für den Erfolg: Die Discovery-Phase
Unternehmen fokussieren sich beim Business Building schnell auf ihre Assets, vertesten konkrete Ideen und Funktionsbundles bei den bestehenden Kund:innen mit altbewährten Instrumenten. Dabei werden vermeintliche „Kleinigkeiten“ für den Erfolg von digitalen Produkten leicht unterschätzt – beispielsweise der „richtige“ Zielkunde für eine Produktidee, die Zusammensetzung und Vertestung von Kernfunktionen, das Marketing und Packaging, oder die Nutzerfreundlichkeit von digitalen Lösungen.
Um den Markt zu verstehen, Bedürfnisse zu erkennen und einzelne Elemente einer Value Proposition zu kombinieren, ist daher gerade die Discovery-Phase für das richtige Geschäftsmodell und den Erfolg eines Produkts essentiell.
Die Early Adopter von Nachhaltigkeitsplattformen – so unsere Hypothese nach ersten gemeinsamen Workshops – wären vor allem junge Leute. Nicht nur diejenigen, die jeden Freitag für mehr Nachhaltigkeit demonstrierten, sondern auch die leiseren Profile, die nicht so recht wissen, wo sie anfangen sollen. Oder die zwar nachhaltig agieren wollen, aber nicht um den Preis, auf Ihre Reisen zur Yoga-Fortbildung, den Surfurlaub, geschweige denn ihre Lieblingsspeisen zu verzichten. Hypothese war, dass gerade diese ein großes Interesse an neuen digitalen Nachhaltigkeitslösungen haben könnten und diese das Wachstum einer Lösung beschleunigen, weil sie gute Produkte bereitwillig mit Freunden und Familie teilen. Um ein Gefühl für die Lebenswelt dieser Zielkund:innen zu bekommen, leiteten wir mithilfe von qualitativen Zielkundeninterviews und quantitativer Marktforschung Personas ("Beispielprofile" für unsere Zielkund:innen) ab.
Die Marktforschung zeigte uns: Häufig kannten Personen in Deutschland das Konzept des "CO2-Fußabdrucks" und hatten ihn bereits berechnet. Das allerdings mittels komplexer Webapplikationen, bei denen sie sich durch langwierige Berechnungen hindurchfinden mussten. Außerdem konnten diese Anbieter keine klaren – geschweige denn personalisierten - Handlungsalternativen bereitstellen.
Viele Deutsche hatten bereits erste Schritte unternommen, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Neben den Klassikern wie "Plastik verringern", "Müll trennen" und "To-Go Produkte reduzieren" (Spoiler: leider nicht die größten Hebel für die Verringerung des individuellen CO2-Fußabdruck) fangen viele Deutsche an, ihre Ernährungsweise umzustellen und anders zu konsumieren. Dies nicht selten mit Hilfe von Produkten wie TooGoodtoGo, CodeCheck, Vinted oder anderen Nachhaltigkeitsapps. Allerdings fehlte den meisten Befragten die Transparenz über ihre eigene Nachhaltigkeit, klare erste Schritte für einen nachhaltigeren Lebensstil, sowie eine Community, die Nachhaltigkeit im Alltag diskutiert.
Mit diesen Zielkund:innen-Einsichten verschafften wir uns in weiteren Workshops ein besseres Bild dazu, welche Pain Points unser Produkt adressieren sollte, wie User Journeys von unseren Zielkund:innen aussehen und wie das Produkt genutzt werden könnte. Wir leiteten eine Value Proposition und Produktvision ab.
Unser Kunde entschied sich aus einer Auswahl an unterschiedlichen Geschäftsmodellen für eine mobile Nachhaltigkeitsapp als Lösung für die Pain Points. Uns war es wichtig, perspektivisch ein finanziell eigenständiges und skalierbares Unternehmen zu gründen, weshalb wir zusätzliche Kernhypothesen für den Erfolg des Business Cases aufstellten, die wir in der kommenden Phase vertesten wollten.
Vertestung der Geschäftsidee mit pragmatischen Prototypen (MVPs)
Unserer Erfahrung nach benötigt man für die Vertestung von Kernhypothesen kein vollkommenes Produkt, sondern ein MVP-Bundle („Minimum Viable Product“, zu deutsch „minimal funktionsfähiges Produkt “) und einen effizienten Weg, dieses zu vertesten.
Unsere Kernhypothesen waren, dass es Zielkund:innen gibt, die Interesse an der täglichen Nutzung einer CO2-App haben und dass diese kosteneffizient akquiriert werden können. Darüber hinaus war für uns interessant, welche Funktionalitäten besonders intensiv genutzt und gewünscht werden und somit in der Entwicklung priorisiert werden sollten.
Hierfür entwickelten wir zunächst eine Micro-Webseite, die unsere Produktvision veranschaulichen sollte. Als zweiten Prototypen entwickelten wir in einem Web-Container eine Web-App (als MVP stellvertretend für die final geplante herunterladbare App), welche erste Kernfunktionalitäten wie die Berechnung des Fußabdrucks und Nachhaltigkeitstipps, sowie Informationen zu dem Instrument „CO2-Kompensation“ umfasste.
Die Prototypen wurden von einem pragmatischen „Marketing-Mix 1.0“ unterstützt, bei denen wir von der Expertise unserer Marketingexpert:innen und Portfolio-Unternehmen profitieren konnten. So ließen sich in kurzer Zeit viele verschiedene Kanäle ertesten und bereits erste Learnings für ein skalierbares Marketing generieren.
Unsere Prototypen zeigten uns: Das Interesse an der Berechnung und Quantifizierung des CO2-Fußabdrucks ist hoch, insbesondere in jungen Zielgruppen. Die Berechnung der individuellen Emissionen sollte akkurat und auf glaubwürdigen Quellen aufgebaut sein. Während es nicht überraschend war, dass manche Hypothesen wie das Interesse an der Berechnung des CO2-Fußabdrucks bestätigt wurden, ergab sich die hohe Priorität von konkreten CO2-Tipps erst mit dem Feedback zur Micro-Website. Außerdem bekamen wir in Nutzertestings Feedback zu unserem Namen ("MoNa" bzw. "The Mother Nature App" gefiel am besten), sowie zum Produktdesign, das wir daraufhin in einer „Rebranding 1.0“ – Initiative für die Zielkund:innen überarbeiteten. Insbesondere validierten wir mithilfe der Prototypen die wichtigsten KPIs unseres Business Cases wie die Nachfrage, die Adoptionsrate und Kosten für die Kundenakquise.
Auf Grundlage der vielversprechenden Ergebnisse der Prototypen entschied sich unser Kunde für die Fortsetzung des Projekts mit dem Ziel, gemeinsam ein eigenständiges Unternehmen zu gründen. Nun starteten wir die letzte gemeinsame Phase des Business Building, den Plattformaufbau.
Sie möchten mehr über unser Vorgehen erfahren oder haben bereits konkrete Ideen für Ihr MVP? Dann kontaktieren Sie Vanessa Anna Westhoff direkt unter: vanessa.westhoff@truventuro.com
Vanessa Anna Westhoff ist Business Lead bei TruVenturo.

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